Siehst du die Jungs? Genau die meine ich. Die, die noch um 6 Uhr früh auf der Tanzfläche stehen und noch nicht nach Hause wollen.
Auf vielen Partys werden auch illegale Substanzen konsumiert. Und schon klar, wir haben alle mal gelernt „Drogen sind schlecht! Der Kauf und Besitz von Drogen ist illegal“ und „Lass das lieber sein!“ Wenn du dich daran hältst, ist es sicher kein Nachteil.
Doch irgendwann kommst du vielleicht doch in die Situation, manches auspro- bieren zu wollen. Vielleicht konsumieren deine Freunde oder du lernst jemanden kennen. Dann ist es wichtig zu wissen, was dich erwartet. Immer gilt: Auch wenig kann schon zu viel sein. Ausprobieren bedeutet Erfahrungen zu sammeln und am besten klein zu starten!
Good Trip
Nimm Drogen nur dann, wenn es dir gut geht. Sie helfen dir nicht, um aus einem Tief herauszukommen. Achte auf Zeichen einer psychischer Abhängigkeit. Nicht zu jeder Party gehören Alkohol und Drogen dazu. Bleib auch mal nüchtern.
Schlechte Kreise
Nicht alle, die Drogen konsumieren, sind sozialer Abschaum. Ganz im Gegenteil, ist vor allem Marihuana-Konsum (Gras, Joint, 420 etc.) schon sehr verbreitet. Beim Inhalieren wird der Wirkstoff THC aufgenommen. Du wirst schon von ein bis zwei Zügen benebelt (gechilled) und wahrscheinlich hungrig. Es besteht nur eine sehr geringe bis keine Suchtgefahr. Viel eher führt der beigemengte Tabak (Nikotin) zur Sucht.
Ecstasy
Die bunten Pillen, kurz E, sind eine Mischung aus verschiedenen Substanzen, meist Kokain, Speed und dem Hauptwirk- stoff MDMA (Emma). Du musst nicht die ganze Pille nehmen – oft reicht eine halbe. Vergiss nicht, genug zu trinken, vor allem, wenn du viel tanzt. Verzichte auf Misch- konsum und trink eher Wasser als Alko- hol. Du wirst eine enorme Euphorie und Glücksgefühle spüren. Viele neigen dann dazu Dinge zu tun, die sie am nächsten Tag bereuen (Küsse, Liebesbekenntnisse etc.). Irgendwann ist dann Schluss und bis der Körper wieder genug Serotonin nachproduziert, fühlt man sich ca. einen Tag leicht deprimiert oder traurig.
Safer sniffing
Speed (Amphetamin) und Kokain (Koks, Cola) sind weiße Pulver, welche durch die Nase geschnupft werden. Um dich beim Sniffen z.B. vor einer Hepatitis C Infektion zu schützen, solltest du ein eigenes Röhrchen (z.B. Strohhalm) oder ein eingerolltes Papier (keinen schmutzigen Geldschein) verwenden. Von Koks und Speed bleibst du länger wach und spürst eine erhöhte Aktivität, Energie und Geschwätzigkeit (Redeflash). Vor allem bei Kokain hast du auch einen stärkeren Drang zu unüberlegtem und aggressivem Verhalten. Kieferbeißen während des Rausches führt am folgen- den Tag zu Schmerzen. Hier hilft ein Kau- gummi während des Konsums. Auch hier gilt, während des Konsums ausreichend (am besten Wasser) trinken.
Don‘t Mix It!
GHB oder Liquid Extasy berauscht ähnlich wie Alkohol, verstärkt deine Sinnesein- drücke und kann sexuell anregen. Für jede Droge gilt „besser kein Misch- konsum“, doch bei GHB in Kombination mit kleinsten Mengen Alkohol besteht Lebensgefahr! Auch eine zu hohe Dosis führt zu Bewusstlosigkeit mit tödlichem Ausgang.
Poppers (PP)
Ist keine Partydroge, sondern soll dich beim Sex entspannen und dein sexuelles Empfinden verstärken. Dabei werden Dämpfe aus einem Fläschchen gesnifft. Die Wirkung hält ein bis zwei Minuten an. Diese ätzende Flüssigkeit darf auf keinen Fall in deinen Körper (Mund, Nase oder Augen) kommen. Gerade der erste Schwindel beim Inhalieren führt dazu, das Fläschchen leicht zu verschütten. Zu viel Poppers führt zu Kopfschmerzen bis zu Übelkeit, Herzrasen oder Schweißaus- brüchen. Weil das Handeln illegal ist, wird Poppers oft als Reinigungsmittel verkauft.
Chemsex
Der Begriff stammt aus der Gay Szene und steht für Sex bzw. Sexpartys inkl. Drogenkonsum. Meist nur bei privaten Feiern – selten in Darkooms – soll mit chemischen Substanzen wie Chrystal Meth oder GHB die Lust gesteigert werden. Doch mit dieser Euphorie steigt nicht nur die Bereitschaft zu härteren Praktiken, sondern auch zu ungeschütztem Sex und damit das Risiko einer HIV Infektion. Falls du Chemsex ausprobieren willst, informier dich vorab über PrEP und PeP.
Außerdem kann es leicht passieren, dass du im Rausch die Kontrolle verlierst. Es könnte auch zu Situationen kommen, in denen der Sex nicht mehr einvernehmlich ist. Bei verantwortungsvollen Sexpartys gibt es einen Tripsitter, also jemanden, der nüchtern bleibt, die Situation einschätzt und im Ernstfall Hilfe holen kann. Daher sei nochmal gesagt: Chemsex ist wirklich nur für jene, die bereits Erfahrungen mit Drogenkonsum haben.
Wechselwirkung
Anders als bei Medikamente gibt es für Drogen keine vorgeschriebene Dosis, die dir sagt, welche Wirkung zu erwarten ist. Vor allem die Kombinationen mit ande- ren Substanzen kann (lebens-) gefährlich sein. z.B. Poppers und Viagra, GBH und diverse HIV-Medikamente.
Nüchtern vorplanen
Überleg dir schon im Vorfeld, wieviel du konsumieren willst. So besteht kein Risiko im Rausch unkontrolliert nachzulegen.
Informiere Freund*innen
Falls doch was passiert, ist es wichtig zu wissen, was und wieviel du konsumiert hast. Aber erwarte nicht, dass jemand auf dich aufpasst.
Panic at the Disco
Geht es dir nicht gut, sag das deinen Freund_innen und verlass die Party. Wenn möglich, bitte jemanden mitzugehen. Schließ dich auf keinen Fall allein in der Toilettenkabine ein.
Diskretion
Sei kein Dummkopf und prahle nicht mit deinen Drogen-Erfahrungen. Für eine schlechte Nachrede reicht schon ein Gerücht. Und auch was andere machen, solltest du nicht herumerzählen.
Zu viel erwischt
Solltest du oder ein Freund Schwierigkei- ten bekommen, scheu dich nicht andere Menschen um Hilfe zu bitten. Im Ernstfall, vor allem wenn du die Situation nicht ein- schätzen kannst, wähle den Notruf 144.
Am Telefon solltest du nichts von Drogen sagen, denn sonst wird meist die Polizei verständigt. Sprich von einer Panikatta- cke. Bei einer Überdosis reicht Bewusst- losigkeit oder Atemstillstand, damit ein Rettungswagen so schnell wie möglich vorbei kommt.
Durch die Schweigepflicht von Ärzt_innen und Rettungskräften kannst du ihnen dann gegenüber ruhig ehrlich sein und Infos über konsumierte Mittel geben.
Gut zu wissen
Diese Angaben sollen nicht zum Konsum ermutigen. Im Gegenteil: Das Wissen über mögliche Wirkungen und negative Effekte führen vielmehr dazu, es doch bleiben zu lassen. Nochmal sei erwähnt, der Kauf von Drogen ist illegal. Dennoch wollen wir hier Preise listen, denn daran kann man einschätzen, ob Substanzen gestreckt wurden und unerwünschte Wirkungen zu erwarten sind. Auch die Dosierung soll nicht zum Konsum auffordern, jedoch eine Überdosierung verhindern.
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